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Gedanken zu Alfred Lord Tennyson

Verantwortlicher Autor: Schura Euller Cook Wien, 07.08.2020, 06:33 Uhr
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Wien [ENA] Einer Umfrage zufolge war der 1809 geborene Alfred Tennyson neben Königin Viktoria und Premierminister William Gladstone damals einer der bekanntesten Briten in England. Das ist eigentlich verwunderlich, denn er war weder ein Politiker oder Feldherr, sondern eher ein sensibler Dichter, der in Versen wunderschöne, tiefsinnige Geschichten erzählte und damit die viktorianische Lyrik und den Ästhetizismus mitbegründete.

Zu seinen Werken gehören unter anderen "Lady Shalott", "The Charge of the Light Brigade" oder "Idylls of the Kings."1850 veröffentlichte Tennyson ein tief empfundenes Gedicht "In Memoriam" auf den Tod seines Freundes Arthur Hallam, an dem er 17 Jahre lang gearbeitet hatte und in dem er mit Hilfe der Poesie den Verlust zu verarbeiten suchte. Mit dieser Arbeit schaffte er aber aber auch den literarischen Durchbruch. Seine geistige Größe wurde auch von der damaligen Königin Viktoria erkannt und gewürdigt und zum Dank wurde er in den höchsten Adelsstand erhoben und zum Poet Laureate ernannt. Im deutschsprachigen Raum ist besonders sein Epos "Enoch Arden" bekannt, in dem sich drohende Naturgewalten und bittere Armut schicksalhaft entfalten.

Das Sehnen und Streben des Seemanns Enoch Arden als poetisches Drama, lässt uns teilhaben an den verschlungenen Pfaden menschlicher Schicksale, die wie seltsame Blumen am Wegrand duften. Tennyson schreiibt, "So schien der Schatten seines Unglücks jetzt/ Nicht tiefer, als wenn eine kleine Wolke/ Der Sonne helle Feuerbahn durchkreuzt/Was aber sollt aus Weib und Kindern werden/Wenn er gegangen war?/ Dass diese Sprache musikalische Poesie versprüht haben auch Musiker wie Richard Strauss oder Ottmar Gerster empfunden. 1897 hat Strauss im "Enoch Arden op.38" ein Melodrama für Rezitation und Klavier geschaffen und Gerster hat sich zur Oper "Enoch Arden oder der Mövenschrei" inspirieren lassen. Das Libretto dazu schrieb Karl von Levetzow.

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