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Gedanken zu August Bebel

Verantwortlicher Autor: Schura Euller Cook Wien, 14.08.2020, 15:56 Uhr
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Wien [ENA] Kühn und siegessicher gallopiert August Bebel durch die Weltgeschichte und übermütig hält er Ausschau nach neuen Weidegründen für seine Geschichtstheorien, die er in den Boden der Zukunft pflanzen möchte. Mächtig holt er aus, sieht die Dialektik der Geschichte sich unentrinnbar entfalten und sieht keine Hoffnung für das christliche Abendland. Aber in dieser Not schimmert schon am Horizont die rettende Kultur.

August Bebel hat in seiner Schrift, "Die Mohamedanisch-Arabische Kulturperiode" eine brillante Analyse der Kulturentwicklung der Menschheit hingelegt, die durchaus von einem tiefen Geschichtsverständnis geprägt ist. Schade nur, dass sein Ehrgeiz ihn immer wieder fortreisst in die Abgründe der Politik der "verbrannten Erde", die so bereitwillig alles opfern möchte, was so ungeheuer mühevoll aufgebaut wurde. Dazu gehört auch die christliche Welt, die er der islamischen gegenüberstellt. Kein Zweifel, Bebel greift nach dieser wie ein Kind, dass das Glänzende verlockend und verheißend empfindet. Nichtsdestotrotz war er einer der Großen der Politik. Er wurde 1840 bei Köln geboren, war zuerst Drechsler, später Politiker und Schriftsteller.

Zusammen mit seinem Freund Wilhelm Liebknecht gründete er 1869 die Sozialdemokratische Arbeiterpartei. Als Bebel den Aufsatz "Die Mohammedanisch-Arabische Kulturperiode" schrieb, herrschte das Christentum in Europa noch ziemlich uneingeschränkt.Aber wie sieht es heute aus? Wie eine düstere Prophezeiung muten uns heute seine Überlegungen an. Denn in der Zwischenzeit ist Europa wirklich auf dem Weg eine andere Kultur zu werden. Die islamische wird dabei sicherlich eine große Rolle spielen. Und ob sie wirklich so tolerant ist, wie Bebel das schwärmerisch immer betont, wird wohl die Zukunft zeigen. Die Frage ist, ob er wirklich jemals die Innigkeit des Christentums begriffen hat, oder ob er nur die Wüsten der Welt nach Oasen abgetastet hat.

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