Übermorgenland Emirate
Zürich [ENA] Dubai gilt als Erfolgsgeschichte für Tourismus. 16 Mio Touristen besuchen jährlich die Stadt - der meistbesuchte Ort der Welt soll es werden. Do buy, scheint das Motto zu sein, Shopping in einen der vielen Einkaufszentren und exklusive Gerichte mit Gold verziert, teuer geniessen, oder eher protzen?
In Dubai heisst es den Luxus zu frönen, die Hotels sind dafür ausgelegt. Eine künstliche Skipiste mit ständigen Schneekanonen und Kühlung für eine kurze Abfahrt? Weil Disney keinem Vergnügungspark errichten will, wird ein eigener, viel grösserer Freizeitpark geschaffen. Alles scheint möglich sein. Die künstlichen Inseln, wie die Welt oder die Palme sind gescheitert, die Natur zeigt sich hier stärker. Der Fortschrittsglaube geht weiter!
Dubai funktioniert dank der vielen Ausländer. Meistens errichten Pakistani, Inder, Bengali die Wolkenkratzer und mühen sich für Einheimische und Touristen ab. Sie leben ärmlich, wie Sklaven, in der Glitzerwelt. Einige nehmen verantwortliche Positionen ein. Wie zum Beispiel Damir aus Pakistan. “Ich arbeite seit 12 Jahren als Programmierer hier, habe mittlerweile die Staatsangehörigkeit, nur die Emirati grenzen mich aus.” Reisende in Bezug auf Einheimische: “Gastfreundschaft und Einladungen von Emirati nach Hause existieren nur in der Werbung”. Die meisten Emirati treffen privat nur Angehörige ihres Stammes.
Der Ägypter Abdullah meint “die Beduinen haben keine Geschichte und keine Kultur”. Er übersieht: Jahrhunderte passten sich die Beduinen der menschenfeindlichen Wüste an. Innert kurzer Zeit schnellten die Emirate von einfachsten Lebensumfeld in eine hochtechnologische Welt hoch. Die Petrodollars haben geholfen. Vor allem wollten Träume verwirklicht werden. Wie ein pubertärer Jugendliche, der mit mit Traditionen bricht. Nach aussen strahlt Dubai Internationalität aus, die Emirati sind es weniger. Die Touristen dürfen den Sportveranstaltungen zusehen. An einer Hochzeit teilzunehmen, wie es in Russland angeboten wird, unmöglich.
Dubai ist das bekannteste Emirat, Abu Dhabi das grösste Emirat und Sitz der Regierung. Von dort aus startete die Modernisierung, die jetzt auf alle Emirate übergeht. Das Ziel lautet Tourismus. Aus dem Morgenland wird ein Übermorgenland. Der Wohlstand mit guter Infrastruktur, wie genügend Medizin, Wohnungen, Wasser- und Energieversorgung ist eine grossartige Leistung.
Doch soll die Zukunft wirklich so aussehen? Dicht bebaute Städte, Ausländer, die wie Sklaven gehalten werden und eine Scheinwelt mit Attraktionen statt menschlicher Wärme. Konsumismus ist hier verwirklicht. Die Ausländer lockt das Geld in die Emirate. Mit guten Reiseagenturen vor Ort, kann der Orient erlebt werden. Das bedeutet die Plätze zu meiden, wo alle hingehen. Ein guter Reiseveranstalter kann da helfen. Die Gedanken zu dieser Nachricht stammen aus dem Buch von Nadine Pungs “Meine Reise ins Übermorgenland” Piper-Verlag, ISBN 978-3-89029-524-4




















































